Die Weihnachtsferien gingen zu Ende. Am 7. Januar hatte unser Junior seinen ersten Tag im Kindergarten. Wir waren alle etwas nervös, freuten uns aber über den neuen Abschnitt im Leben unseres Sohnes. In den letzten Wochen sprachen Papa und ich viel mit ihm über den Kindergarten und er freute sich sichtlich darauf. Schließlich war er jetzt ja einer von den Großen. Und trotzdem waren wir nervös, als der erste Kindergartentag dann da war.
- Tag 1: Donnerstag, 7. Januar 2016:
Gegen 8.30 Uhr kamen wir zu dritt im Kindergarten an. Der Junior, Papa und ich. Mit dabei natürlich die Maus, die unser Sohnemann gerade abgöttisch liebt. Mit der Erzieherin machten wir aus, dass wir ihn in einer guten Stunde wieder abholen kommen würden. Für den ersten Tag ganz allein in einer neuen Umgebung sollte das reichen. Und was soll ich sagen? Der Junior klammerte sich zwar anfangs noch etwas an mein Bein, als es ans Abschiednehmen ging. Doch ganz ohne Tränen schafften wir schließlich den Abschied. Seine Maus fest umklammert, ging er mutig mit der Erzieherin in die Gruppe.
- Tag 2: Freitag, 8. Januar 2016:
Am zweiten Tag unserer Eingewöhnungsphase lief ebenfalls alles super. Heute waren es schon über zwei Stunden, die der Junior allein im Kindergarten blieb. Und als wir ihn schließlich wieder abholten, war die Freude auf beiden Seiten groß. Die Erzieherin sagte uns, dass er einmal kurz nach uns gefragt hätte, aber sonst ganz tapfer war. Er hat sogar schon mit den anderen Kindern gefrühstückt. Als ich das hörte, war ich schon ziemlich erleichtert.
- Tag 3: Montag, 11. Januar 2016:
Am Wochenende konnten wir alle etwas verschnaufen. Sonntagabend sagte ich, dass es morgen wieder in den Kindergarten geht. Der Junior schüttelte nur den Kopf und sagte: „Nicht Kindergarten gehen. Ich hab Angst.“ Ich frage: „Du hast Angst? Vor dem Kindergarten? Aber da brauchst du doch keine Angst zu haben.“ Junior: „Ich hab Angst vor die Kinder. Ich kenn die gar nicht.“ Oh! Ich sagte dann, dass er keine Angst haben muss, und dass die anderen Kinder ihn ja auch noch nicht kennen würden. „Deswegen gehen wir auch morgen wieder in den Kindergarten. Damit du die anderen Kinder kennenlernen kannst. Denn wenn du nicht mehr hingehst, dann kannst du auch niemanden kennenlernen.“ Unter Protest gingen wir also am Montagmorgen in Richtung Kindergarten. So ganz war unser Sohn zwar noch nicht überzeugt, aber als wir dort ankamen, wurde die Stimmung schlagartig besser. Wir holten ihn wieder um 11 Uhr ab und alles war bestens. Er wurde sogar schon gelobt, dass er die Zahlen schon kann.
- Tag 4: Dienstag, 12. Januar 2016:
Langsam wurden Papa und ich etwas nervös. Heute war Papas letzter Urlaubstag. Das bedeutete für uns, dass der Junior ab morgen, also Mittwoch, seinen ersten kompletten Tag im Kindergarten verbringen „muss“, weil wir beide nach dem ganzen Urlaub wieder arbeiten gehen und ich Frühschicht habe. Auch heute klappte alles wieder super. Zu Hause gab es zwar Tränen und „Ich will nicht in Kindergarten!“, aber als wir erst einmal dort waren, war alles vergessen. Ohne Tränen und wie ein Profi marschierte unser Sohn in die Gruppe und winkte zum Abschied. Um 11.30 Uhr holte Papa ihn wieder ab.
- Tag 5: Mittwoch, 13. Januar 2016:
Unser Bauchwehtag. Heute war es soweit. Der erste ganze Tag im Kindergarten für unseren Junior. Wir waren alle aufgeregt. Papa und ich noch viel mehr als der Sohn. Ich brachte ihn um 8.15 Uhr in den Kindergarten und sagte noch mal, dass ich heute erst später kommen würde um ihn abzuholen. Der Junior hatte etwas Angst vor dem Mittagsschlaf und sagte: „Ich will nicht schlafen, Mama.“ Zur Erzieherin sagte ich auch, dass er nicht unbedingt schlafen muss. Dann schläft er halt einfach nicht. Kann man beim ersten Mal ja auch nicht erwarten. Mit Herzklopfen und einem Kloß im Hals ging ich also in die Arbeit. Das Handy immer in Sichtweite. Zum Glück hatte ich noch Gutstunden, sodass ich schon um 15 Uhr wieder auf dem Weg nach Hause war. Das Handy hatte den ganzen Tag nicht geklingelt. Das war ein sehr gutes Zeichen. Als ich dann im Kindergarten ankam, kam mir ein lächelndes und gut gelauntes Kind entgegen. Die Erzieherin sagte, alles sei super gelaufen. Er hatte ganz toll mitgemacht und sogar geschlafen. Zwar hatte er etwas geweint, als es ums Schlafen ging, doch schließlich war er ohne Probleme eingeschlafen. Ich war so stolz auf unseren Sohn. Man merkt eben, dass er durch die zwei Jahre in der Krippe schon die Tagesabläufe kennt und weiß, dass wir ihn auf jeden Fall wieder abholen. Auch Turnen stand auf dem Stundenplan. Mittwochs hat seine Kindergartengruppe immer Turnen. Das ist natürlich was für unseren Sohn, der ja eh schon den ganzen Tag in Aktion ist. Als ich ihn danach fragte, war er ganz aufgeregt und erzählte wie ein Wasserfall vom Ballfangen und Rollerfässchen. So süß! Als Belohnung fuhren wir anschließend zum Einkaufen und der Junior durfte sich etwas aussuchen. Mensch, war ich stolz auf den kleinen Kerl!
- Tag 6: Donnerstag, 14. Januar 2016
Heute war das erste Mal die Oma dran mit Abholen. Alles war bestens und ein gut gelauntes Kind kam mir am Abend zuhause entgegengelaufen.
- Tag 7: Freitag, 15. Januar 2016
Als ich unseren Sohn am Freitag im Kindergarten abgab, spazierte er schon ganz allein in die Gruppe. Wie ein Großer. Alles überhaupt kein Problem mehr. Am Abend beim ins Bett bringen, hat mich der Junior sogar noch gefragt, ob morgen wieder Kindergarten ist. Als ich verneinte, war er etwas traurig. Ich musste unwillkürlich schmunzeln. Mir kommt das alles noch etwas verdächtig vor und ich warte insgeheim noch auf das große Drama.
Update/Nachtrag:
- Tag 9: Dienstag, 19. Januar 2016
Heute der Rückschlag. Alles war bestens, Junior und ich schlendern zum Kindergarten, ziehen die Jacke aus und sehen schon, dass die anderen Kinder sich freuen, dass wir kommen. Und dann … Junior sieht seine gewohnte Erzieherin nicht. Auch für mich ist die Erzieherin neu, die dort in der Tür steht. Und dann erfahre ich, dass die beiden gewohnten Erzieherinnen beide heute krank waren. Oh Gott! Mein Sohn weint und ruft unter Tränen: „Ich will wieder gehen!“ Na super! Der Kindergarten-Supergau. Irgendwann musste ich dann gehen, schließlich wartet der Chef schon auf Arbeit. Das war eine total beschisseneSituation für mich und vor allem für meinen Sohn. Mit schlechten Gewissen bin ich gangen. Und fühle mich nun gar nicht gut.
Das waren also die ersten Tage unseres Sohnemanns im Kindergarten. Wir sind sehr stolz auf ihn.
Liebe Grüße
Anke
4 Kommentare
Andreas Insider Dad
19. Januar 2016 at 16:35Hallo Anke, das mit der Eingewöhnung ist bei uns ein Auf-und-Ab momentan noch. Aber bei euch klingt das ja schon mal super 🙂 LG Andreas
"Mama geht online" - ein Blog aus Franken | Familienblogs
23. Januar 2016 at 22:07[…] Einer von den Großen: Die ersten Tage als Kindergartenkind 18. Januar 2016 […]
Blogparade: Mein Kindergarten Kind - Juli näht
12. September 2016 at 9:22[…] von mama-geht-online hat eine Art Tagebuch über die ersten Eingewöhnungs-Tage ihres Sohnes im Kindergarten […]
bindannmalschwanger
21. September 2016 at 14:17Oh, wie spannend!! Wir führen auch ein Kita-Tagebuch, da ist es super auch noch von anderen Mit-Eingewöhnlingen zu lesen. Wie ging es denn nach dem Rückschlag weiter? Mats kämpft leider gerade mit seiner ersten Kita-Krankheit… Liebe Grüße