Die Adventszeit ist im vollen Gange, die Weihnachtsvorbereitungen laufen. Plätzchen backen, Wohnung und Haus dekorieren, Weihnachtslieder hören. Und natürlich den Weihnachtsbaum kaufen. Wann wir unseren Baum aufstellen, variiert bei uns von Jahr zu Jahr und kommt auf unsere Weihnachtsstimmung an. Einen festen Termin, wann der Baum aufgestellt und auch geschmückt wird, haben wir nicht. Auch kommt es immer darauf an, wann wir Zeit haben. Denn Christbaumkauf ist Familiensache und da wollen alle mit(reden).
Noch vor zwei Jahren haben wir unseren Baum immer im Baumarkt gekauft. Der kauf dort ist unkompliziert, geht schnell, die Auswahl ist groß und der Preis in Ordnung. Die Weihnachtsbäume vom Baumarkt waren auch immer schön. Bis ich letztes Jahr beschlossen habe, dass es doch schön wäre, unseren Weihnachtsbaum einmal selbst aus dem Wald zu holen. Ob wir nun alle drei zum Baumarkt fahren oder zu einer Christbaumplangage, das Ergebnis – also ein schöner Baum – ist ja dasselbe. Beim Selberschlagen kommt aber noch der Erlebnischarakter hinzu. Und der ist eine Menge Wert.
Da wir in Erlangen wohnen, fuhren wir im letzten Jahr zum Tannenhof der Familie Häfner im Erlanger Westen. Dorthin ging es auch in diesem Jahr wieder. Vor den Toren Erlangens warten dort hunderte von Bäumen auf ihren großen Auftritt zu Weihnachten. Ein ganzes Feld voll mit Nordmanntannen, Blaufichten, Coloradotannen oder Blautannen. Die Auswahl ist groß und es gibt Bäume in wirklich allen Größen. Unser perfekter Baum soll immer bis zur Zimmerdecke unseres Wohnzimmers reichen. Also gut 2,30 Meter hoch sein. Länger darf er auch nicht sein, denn dann wird es mit dem Transport nach Hause schwierig. In dieser Größe passt er gerade so in unser Auto und Junior passt daneben noch auf die Rückbank. Alles gut.
Frischer als selbstgeschlagen geht nicht
Am Tannenhof in Erlangen-Häusling gibt es neben Bäumen an den Wochenenden auch immer Glühwein und Bratwurstbrötchen und wer möchte, kann sich auch ans wärmende Lagerfeuer setzen. Das ist wirklich gemütlich und die Atmosphäre ist sehr familiär. Am Eingang zum Feld kann sich jeder noch eine Säge nehmen und dann kann die Qual der Wahl auch schon losgehen. Das riesige Feld mit Unmengen an Weihnachtsbäumen liegt vor einem. Alle Bäume, die geschlagen werden dürfen, sind kenntlich gemacht durch Markierungen an der Baumspitze. Das ist sehr praktisch und die Wahl fiel uns auch dieses Jahr nicht leicht, weil wir an allen Bäumen irgendetwas auszusetzen hatten. Wir haben eben unsere ganz genauen Vorstellungen. Unten üppig und oben spitz zulaufend sollte der Traumbaum sein und natürlich unsere Wunschgröße haben. Dann fanden wir einen wunderschönen Baum inmitten anderer Bäume im Feld. Leider hatte er keine Markierung, durfte also nicht geschlagen werden. Mist! Wir guckten also weiter und guckten. Irgendwo musste doch der perfekte Baum auf uns warten …
Der schönste Baum, den wir je hatten
Damit aus einem Setzling einmal ein stattlicher Weihnachtsbaum wird, braucht es vor allem Geduld und Zeit. Etwa zehn Jahre dauert die Aufzucht eines künftigen Weihnachtsbaums, dann erst hat er die richtige Größe und kann in den Verkauf gehen. Damit die Weihnachtsbäume auch genau so wachsen, ist viel Pflege notwendig und keinesfalls selbstverständlich. Regelmäßig werden deshalb bei jedem Baum in Handarbeit Triebe gestutzt, gezupft und abgebunden und damit Form und Wuchs beeinflusst.
Nach langem Suchen, entschieden wir uns schließlich für eine wunderschöne Nordmanntanne. Junior war stolz, dass er ihn gefunden hat und Papa durfte nun das Sägen beginnen. Im letzten Jahr war es fürchterlich kalt und Papa hatte natürlich keine Handschuhe dabei. Dementsprechend erfroren war er nach dem Baumsägen. Dieses Jahr waren wir wesentlich besser vorbereitet und niemand von uns dreien hatte kalte Finger oder Füße. Übrigens ist die Nordmanntanne der am meisten gekaufte Weihnachtsbaum in Deutschland. Sie ist äußerst robust und haltbar und ist mit ihren dunkelgrünen und festen Nadeln ein super Baum. Wir sind uns einig, dass der diesjährige Baum wieder der schönste ist, den wir je hatten – wie die letzten Jahre auch 😉
Wie bleibt der Baum möglichst lange frisch?
Damit der Christbaum auch lange grün und frisch aussieht, sollte man tatsächlich ein paar Punkte zu beachten.
- Der Baum sollte nach dem Kauf erst einmal einige Tage draußen lagern und nicht sofort in der Wohnung aufgestellt werden. Am besten lagert man ihn im kühlen Keller oder der Garage. Auch Balkon oder Terrasse sind geeignet. Der Ort sollte kühl und windstill, vor allem aber frostfrei sein. Das Transportnetz sollte nicht entfernt werden.
- Steht der Baum erst einmal im Haus, sollte das Zimmer regelmäßig gelüftet werden. Dabei sollte man aber darauf achten, dass der Baum nicht im Zug steht.
- Zu nah an Heizung oder Ofen sollte der Baum auch nicht stehen, denn das fördert zwangsläufig das Austrocknen.
- Am besten die Zweige regelmäßig mit Wasser bestäuben. Der Baum sollte in einem mit Wasser gefüllten Baumständer stehen damit die Rinde das Wasser gut aufnehmen kann.
Bei uns in Mittelfranken könnt ihr beispielsweise hier eure Weihnachtsbäume selber schlagen:
Borcks Weihnachtsbäume – 90542 Eckental
Tannenhof Häfner – 91056 Erlangen-Häusling
Sindersdorfer Christbäume – 91161 Hilpoltstein
Christbaumhof Peter – 91469 Trübenbronn
Frankentanne – 91487 Vestenbergsgreuth
Unser Baum muss jetzt noch ein wenig auf seinen großen Auftritt warten. Erst am 4. Adventswochenende werden wir ihn ins Haus holen und schmücken. Bis dahin akklimatisiert sich unsere Nordmanntanne in der Garage.
Und wie ist das mit dem Weihnachtsbaum bei euch so? Wo kauft ihr euren Baum? Sägt ihr ihn auch selbst auf der Christbaumplantage oder wird er am Verkaufsstand in eurer Nähe gekauft? Oder verzichtet ihr bewusst auf einen Weihnachtsbaum?
Liebe Grüße
Anke
5 Kommentare
Katharina
18. Dezember 2018 at 15:18Toll! Da ward Ihr ja richtig fleißig!
Anke
19. Dezember 2018 at 19:34Eigentlich war nur der Mann fleißig, wir haben nur Anweisungen und gute Ratschläge gegeben 😉
LG Anke
Nadja
19. Dezember 2018 at 7:11Ich finde das total cool und will auch mal mit den Kindern einen Baum schlagen. Da wir an Weihnachten immer auf Verwandtenbesuchs-Tour sind, brauchen wir aber keinen ?.
Nadine Luck
20. Dezember 2018 at 15:27Find ich toll, dass Ihr ihn selber schlagt. Wir waren in diesem Jahr leider so spät dran, dass wir Sorge hatten, keinen mehr um die Ecke zu finden – da haben wir einfach übers Internet bestellt. Ein bisschen schäme ich mich schon deswegen. Liebe Grüße!
Anke
20. Dezember 2018 at 21:19Über’s Internet ist aber auch witzig. Da ist es ja quasi ein Überraschungspaket. War der schon geschmückt?
LG Anke