Familienalltag Gedanken

Star Wars und ich

Um eine Sache kommt man derzeit einfach nicht herum. „Star Wars“. In den Medien scheint es nichts Wichtigeres zu geben als den Start des neuen Kinofilms „Star Wars 7 – Das Erwachen der Macht“. Aus sämtlichen Werbeprospekten winkt einem das passende Merchandising entgegen. An „Star Wars“ ist momentan einfach kein Vorbeikommen. Ich selbst muss ja gestehen, dass ich zwar alle „Star Wars“-Filme (mehrfach) gesehen habe, jedoch kein wirklicher Fan der Saga bin und generell Science-Fiction-Filmen nicht viel abgewinnen kann. Auch durchblicke ich die Handlung nicht wirklich, finde die Actionszenen aber immer toll. Wenn der Todesstern explodiert, wackelt das ganze Wohnzimmer.

Ich schweife ab, denn eigentlich wollte ich euch etwas ganz anderes erzählen. Nämlich von meiner ganz eigenen Beziehung zu „Star Wars“. Und jetzt, wo die Saga wieder so präsent ist, muss ich unwillkürlich an die Geburt meines Sohnes vor fast drei Jahren zurück denken.

Es war an einem Sonntagabend und (der werdende) Papa und ich machten es uns vor dem Fernseher gemütlich. Bis nachmittags waren wir noch bei meinen Schwiegereltern (in spe) zum Mittagessen gewesen. Mit meiner Neunmonatskugel war ich froh, endlich die Füße hochlegen zu können und freute mich auf einen entspannten Abend. Aber so entspannt sollte der Abend dann doch nicht enden. Gegen 19 Uhr machte sich in meinem Bauch ein leichtes Ziehen bemerkbar, das nach und nach in größere Schmerzen überging. (Der werdende) Papa überlegte gerade, ob er noch eine Flasche Wein öffnen sollte, woraufhin ich meinte: „Lass die Flasche zu. Ich glaube, wir müssen heute noch mal los.“ Woraufhin mich (der werdende) Papa mit großen Augen ansah und lässig sagte: „Ach, das sind nur die Vorwehen. Das vergeht wieder.“ Von wegen Vorwehen. Wer war denn hier schwanger? Die Schmerzen fühlten sich so ganz und gar nicht nach Vorwehen an.

Ich finde es ja lobenswert, dass mein Partner anscheinend im Vorbeitungskurs aufgepasst hatte, aber dieses Orakeln brachte uns jetzt auch nicht weiter. Um 20.15 Uhr kam dann wie schon gesagt „Star Wars“ im Fernsehen. Den wollten wir beide gucken. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich nicht sooooo viel vom Film mitbekam, weil ich immer wieder von Wehen geplagt wurde. (Der werdende) Papa saß während der ganzen Zeit mit dem Handy in der Hand neben mir und stoppte die Zeitabstände zwischen den Wehen. So war er auch beschäftigt. Irgendwann war der Film zu Ende und im Anschluss kam noch eine Episode. Von dieser bekam ich allerdings nicht mehr allzu viel mit, denn die Wehen waren jetzt wirklich heftig. Mittlerweile hatte auch (der werdende) Papa eingesehen, dass es sich wohl doch um keine Vorwehen handelte.

Gegen Mitternacht befand ich dann, dass es Zeit für uns war, ins Krankenhaus zu fahren. Ich wollte so lange wie möglich zu Hause bleiben, in bekannter Atmosphäre, aber nun war es genug. Mit der Krankenhaustasche unterm Arm fuhren wir in die Klinik und zwölf Stunden später waren wir zu dritt.

Und nein, unser Sohn heißt nicht Luke und auch nicht Anakin und der Satz „Ich bin dein Vater“ ist auch nicht gefallen.

Liebe Grüße
Anke

 

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