Gedanken

Von Kindern und Erziehung hab ich keine Ahnung

Erziehung, Erziehung aus Bauch heraus, Erziehungsstil

Ihr kennt das sicherlich auch. Es gibt gewisse Themen, über die man sich mit anderen Müttern lieber nicht unterhält. Außer man hat einen langen Atem, gute Nerven und jede Menge Zeit. Dazu gehört für mich auf jeden Fall auch das Thema Kindererziehung. Denn so unterschiedlich Kinder sind, so unterschiedlich sind auch die Eltern in ihrem Erziehungsstil. Wiebke hat zu genau diesem Thema auf ihrem Blog eine Blogparade ins Leben gerufen. Ich bin schon gespannt auf die unterschiedlichsten Sichtweisen zum Thema Erziehung.

Als ich mit meinem Sohn Schwanger war, habe ich mir ganz viele Gedanken gemacht. In meinem direkten Freundeskreis gab es kaum Kinder und ich selbst bin als Einzelkind in einer sehr überschaubaren Familie aufgewachsen. Kinder waren für mich bis dato also vollkommen fremde Wesen. Wie sie funktionieren, wie sie ticken? Keine Ahnung.

Und dann war ich also selbst schwanger, das Gehirn ratterte und die Gedanken flogen nur so durch meinen Kopf. Würde ich denn alles richtig machen? Was braucht ein Kind alles? Welche Werte will ich ihm vermitteln? Und wie wird unser Leben mit Kind überhaupt aussehen? Was für eine Mutter möchte ich überhaupt sein? Dabei fällt mir eine bestimmt Szene aus „Sex and the City“ wieder ein. Als Miranda mit ihrem Kind schwanger ist, wird sie von Charlotte gefragt, welche Art von Mutter sie denn werden möchte. Miranda ist von dieser Frage vollkommen überrumpelt und antwortet dann: „Ich will vor allem … eine gute Mutter sein.“ Ich glaube, diese Antwort sagt alles aus. Jede Mutter will in erster Linie eine gute Mutter sein. Natürlich auch ich. Ich möchte die Beste Mutter sein, die ich persönlich für meinen Sohn sein kann. Und daran arbeite ich jeden Tag.

Wenn ich jetzt so auf die letzten drei Jahre zurückblicke, muss ich sagen, dass Papa und ich zwar von Kindern noch immer keine Ahnung haben, unseren eigenen Sohn aber sehr gut kennen. Wenn ich mir Junior ansehe, dann sehe ich, dass wir sehr viel richtig gemacht haben. Intuitiv aus dem Bauch heraus. Und genau dieses Bauchgefühl hilft mir in der Erziehung jeden Tag. Junior ist ein sehr aufgeweckter kleiner Kerl, der sich für alles in seiner Umgebung interessiert, viel lacht und wirklich nie schlechte Laune hat.

Doch bei all der Harmonie gibt es auch bei uns gewisse Regeln. Es werden früh und abends Zähne geputzt und mit Straßenschuhen nicht durchs Wohnzimmer gelaufen. Beim Über-die-Straße-gehen wird Mamas Hand genommen und wir haben feste Bettgehzeiten. Hauen und Schubsen sind tabu genauso wie absichtliches Schummeln beim Memory. Bei diesen Dingen lasse ich nicht mit mir reden.

Ich kann sagen, dass wir den richtigen Weg für unsere kleine Familie gefunden haben. Manche Alltagssituationen sehen wir nicht so eng, aber es gibt einen klaren Rahmen, in dem wir uns bewegen. Und ich wünsche mir für unseren Sohn, dass er ein selbstständiger, starker, offener, interessierter und toleranter Mensch wird, der Spaß am Leben hat. Und ich glaube, wir befinden uns auf den besten Weg dorthin.

Liebe Grüße
Anke

 

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3 Kommentare

  • Antworten
    wiebke
    21. April 2016 at 21:25

    Der Titel ist super 🙂
    Ich weiß auch nicht so recht, was hinter dem Wort „Erziehung“ steckt. Für mich war es immer der Prozess, in dem ich meine eigenen Werte dem Kind weiter vermittle. Wenn jetzt andere das Wort Erziehung vermeiden, weil es nicht so passend für sie ist, dann scheinen sie wohl eine andere Definition davon zu haben? Ich google jetzt mal ganz bewusst nicht danach. Das bringt mich nur durcheinander 😉 Ein paar „Erziehungsratgeber“ kenne ich und ansonsten höre ich auch viel auf meinen Bauch (auch wenn die Frühlingskindermama da nicht so begeistert von ist :-P). Also in dem Sinne wünsche ich noch ein frohes Erziehen! LG Wiebke

  • Antworten
    Frühlingskindermama
    22. April 2016 at 12:13

    Ich glaube, so einfach ist es nicht. Wenn Du schreibst „Junior ist ein sehr aufgeweckter kleiner Kerl, der sich für alles in seiner Umgebung interessiert, viel lacht und wirklich nie schlechte Laune hat.“, ist das dann euer Verdienst oder einfach sein Charakter? Mein Sohn interessiert sich zum Beispiel für nur wenige Dinge (wie ich finde), und ich weiß absolut nicht, warum, weil ich ein sehr vielseitig interessierter Mensch und neugierig bin. Auch haben wir ihm von Anfang an viele Dinge nahe gebracht und nur wenig davon ist auf Interesse bei ihm gestoßen. Er ist oft schlecht gelaunt und miesepetrig. Liegt das an uns, ist sein Wesen so oder was ist da los? Meine Tochter, bei der wir uns genauso verhalten haben, entwickelt ganz andere Vorlieben, Interessen, hat selten schlechte Laune und ist ein ganz anderes Wesen. Ich glaube, der Einfluss der Eltern ist da relativ gering.
    Mich würde interessieren, ob ihr beide Eltern übereinstimmende Überzeugungen und Herangehensweisen habt. Wenn das sog. Bauchgefühl als Grundlage für die Erziehung herangezogen wird, so hat doch jeder ein anderes und auch die Eltern können sich zum Teil grundsätzlich unterscheiden, je nach eigener Erziehung und Weiterentwicklung. Und jeder behauptet dann, sein „Bauchgefühl“ sei aber besser oder richtiger. Wie ist das bei euch?
    Liebe Grüße!

  • Antworten
    Alicja Wiktoria
    27. April 2016 at 12:00

    Ich kenne Frauen die lesen jeden Erziehungsratgeber, jeden Blog zum Thema und könnten Jesper Juuls Presserefenrenten sein. Und dann gib es die Frauen die einfach machen. Ich bin eher der Typ Bauchgefühl der hin und wieder ein Buch liest wenn ich meine es zu brauchen.

    Geht es am Ende nicht darum mit sich und seiner Methode im Reinen zu sein? Sich selbst ehrlich sagen zu können: „So wie wir das machen machen wir es richtig?“

    Viele Grüße
    AW

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