Was braucht und kostet unser Erstklässler? Wir haben nachgerechnet

Den ersten Schultag haben wir gut gemeistert. Es war aufregend, emotional und einfach schön. Zusehen, wie groß Junior geworden ist, ohne dass wir es gemerkt haben. Wo sind die letzten sechs Jahre geblieben? Als Mama wurde ich da in der Schulaula, als die neuen Schüler begrüßt wurden, schon sentimental und musste ein paar Tränchen wegdrücken. Jetzt ist Junior ein #Schulkind2019 und ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Lange Materiallisten

Schon vor den Sommerferien haben wir von der Schule eine Materialliste bekommen, auf der die grundlegenden Sachen und Dinge standen, die die Erstklässler benötigen. Dinge wie Schulranzen, Malkasten, Turnbeute, Schere, Kleber usw. Diese Schulmaterialien habe ich in den letzten Wochen schon besorgt. Am ersten Schultag bekam Juior seine erste Hausaufgabe auf und wir Eltern eine lange Liste mit Materialien, die die Klassenlehrerin noch gerne hätte. Diverse Hefte, Blöcke, Mappen und Umschläge. Was da alles zusammenkommt, ist wirklich der Wahnsinn. Aber es bringt ja nix, die Sachen müssen besorgt werden. Also habe ich mich mit anderen Müttern und Vätern in der Innenstadt ins Gewühl gestürzt und die restlichen Sachen im Internet besorgt. Das war anstrengend.

Was kostet die Grundausstattung für unser Schulkind?

Ich habe mir die Mühe gemacht und wirklich alle Beträge aufgeschrieben, die ich in der letzten Zeit in Juniors Schulsachen investiert habe. An manche Dinge denkt man ja überhaupt nicht. Zum Beispiel hatte ich Hausschule für die Schule überhaupt nicht auf dem Schirm. Und auch die Turnschuhe für den Sportunterricht mussten wir kaufen, weil Junior nur Straßenschuhe besitzt. Hatte ich nicht bedacht. Die Schuhe mussten also besorgt werden.

Ganz schöne Investitionen, die man da als Eltern zu stemmen hat. Der Wahnsinn, was sich da an Kosten summiert. Für alle, die auch einen Erstklässler am Start haben oder denen die Einschulung nächstes Jahr noch bevorsteht, gebe ich hier einen Einblick in die Kosten. Von allen Dingen, die ich besorgt habe, habe ich interessehalber den Kassenbon und die Rechnung aufgehoben. Ich kann euch also hier mal auflisten, wohin das Geld geflossen ist.

Das kostet unser Erstklässler

Schultüte = 0 Euro, weil Papa sie im Kindergarten basteln durfte.
Schulranzen, Sportbeutel, Federmäppchen und Schlampermäppchen = 239 Euro
Trinkflasche aus bruchsicherm Glas = 24 Euro
Brotdose = 0 Euro (hatten wir zuhause)

Turnschuhe = 24 Euro
Sportkleidung = 0 Euro (hatten wir zuhause)
Hausschuhe = 0 Euro (hatten wir zuhause)

Klebeetiketten mit Namen = 19,99 Euro

gelber Textmarker = 0,60 Euro
Schere = 3,99 Euro
Klebestift = 1,69 Euro
1 Block buntes Tonpapier DIN A4 = 4,79 Euro

1 Packung Wachsmalkreiden = 2,69 Euro
1 Packung Knetgummi in der Dose = 6,99 Euro

Malkasten = 8,98 Euro
Malbecher = 2,95 Euro
3 Borstenpinsel = 3,27 Euro
Malkittel und Mallappen = 8,09 Euro

diverse Hefte und Umschläge = 15,95 Euro
kleiner Schreibblock = 1,60 Euro
kleiner Rechenblock = 1,40 Euro
diverse Schnellhefter = 3,50 Euro
Jurismappe = 3,50 Euro

Formenschablone = 7,99 Euro
Karteikasten DIN A8 mit weißen Karteikarten = 3,50 Euro

Materialgeld für Auslagen der Lehrerin für Werken/Gestalten= 29,45 Euro

Macht in der Summe stolze 417,92 Euro

Im Bundesdurchschnitt geben die Deutschen für den Schulstart 240 Euro aus. Die Umfrage ist allerdings auch schon wieder ein paar Jahre alt und dürfte sich noch nach oben verschoben haben. Da liegen wir also deutlich drüber. Diesen Betrag haben wir ja schon allein für Juniors Schulranzen bezahlt.

Ich hab beim Kauf der Hefte darauf geachtet, dass die Hefte aus Recyclingpapier sind und alle Heftumschläge sind aus Papier. Die Lehrerin wollte allerdings vier durchsichtige Heftumschläge haben, die musste ich selbstverständlich aus Plastik kaufen. Es gibt auch Karteikästen aus Pappe, allerdings waren die in der Größe viel zu groß, so dass ich auch hier auf die Kunststoffvariante zurückgegriffen habe. Auch habe ich leider feststellen müssen, dass man bei umweltfreundlichen Produkten immer mehr bezahlt. Doch das war es mir wert.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass das Besorgen von Schulmaterialien sehr anstrengend, kostenintensiv und absolut nervig ist. Vor allem, wenn die Lehrerin nur sehr wage ihre Wünsche formuliert wie „1 Schablone (siehe Bild)“. Ist ja schön, dass ich weiß wie die gewünschte Schablone aussehen soll. Aber es wäre doch sehr hilfreich gewesen, wenigstens einen Namen oder Hersteller zu wissen. So habe ich eine geschlagene halbe Stunde mit Google gekämpft und alle Suchbegriffumschreibungen, die mir so in den Sinn kamen, eingegeben, bis ich schon ganz genervt war. Zum Glück kam mir dabei der Zufall zu Hilfe und ich hab es tatsächlich geschafft aus „1 Schablone (siehe Bild)“ die richtige Schablone in den weiten des Internets zu finden. Im Schreibwarenladen haben sie mich ausgelacht. Also bitte, liebe Lehrer, ein bisschen mehr Details zum gewünschten Produkt, damit ich nicht unnötig Lebenszeit damit verschwende, mich auf Schablonenjagd im Internet zu begeben.

Schulmaterial kaufen einfach per App?

Ach ja, ich habe mir auch sagen lassen, dass es eine App gibt, mit der man ganz einfach die Materiallisten abfotografieren kann. Die benötigten Produkte werden dann automatisch auf einer Bestelliste zusammengetragen. Die Wunder-App heißt „Stifte Hefte“ und hat bei mir allerdings überhaupt nicht funktioniert und gänzlich versagt. Von der Schablone ganz zu schweigen …

Mich würde brennend interessieren, wie das Materialbesorgen bei euch so war. Stressig oder nicht? Und was habt ihr ausgegeben?

Liebe Grüße
Anke