Das Leben schreibt bekanntlich die kuriosesten Geschichten. Geschichten, die man eigentlich niemanden erzählen sollte, weil es einfach peinlich ist. Genau so ein Ereignis hatten wir am Wochenende. Und auch, wenn Menschenrechtler nun bei uns Sturm klingeln werden, erzähle ich hier unsere Geschichte …
Unser kleiner Wirbelwind war am Samstag sehr gut gelaunt und alles war wie immer. Den Vormittag verbrachten wir mit frühstücken, Erledigungen machen und spielen. Papa war derweilen fleißig und in Arbeitslaune. Ihr müsst wissen, wir haben in unserem kleinen Haus noch einiges zu tun. In ein paar Wochen kommt unsere neue Küche (Dem Himmel sei Dank!!!). Und bis es soweit ist, müssen wir noch so einiges in der Küche vorbereiten. Dazu gehört es, die alte Tapete und den Fliesenspiegel zu entfernen und einige Steckdosen zu versetzten. Damit wir vorankommen, war Papa am Samstag – wie gesagt – sehr, sehr fleißig und hat an den Steck- bzw. Netzwerkdosen herumgeschraubt. Ich kenne mich da überhaupt nicht aus und halte mich deswegen komplett raus. Meine Aufgabe bestand daran, den Junior zu bespaßen. Als Papa am Sicherungskasten den Strom abdrehte, fand das unser Sohn überhaupt nicht toll. Der Junior wollte unbedingt in seinem Zimmer das Licht anmachen und drückte wie wild auf dem Lichtschalter herum und weinte Herz zerreißend.
Als die Tränen getrocknet waren, machte ich in Juniors Zimmer das Rollo herunter und legte den kleinen Mann schlafen. Er ergab sich mehr oder weniger freiwillig. Dies passte mir ganz gut, denn sofort nachdem Junior im Bett lag und ich die Kinderzimmertür hinter mir zugemacht hatte, sauste ich auch schon los Richtung Babybasar. Papa werkelte währenddessen weiter vor sich hin.
Als ich nach etwa 1 ½ Stunden wieder kam, stand Papa ganz aufgelöst im Flur. Irgendetwas war passiert, schoss es mir sofort in den Kopf? Und dann erzählte Papa, dass er gerade nach unserem schlafenden Sohn gucken wollte, ob er schon am Aufwachen war. Und da bemerkte Papa doch glatt, dass in Juniors Zimmer das Licht volle Kanne brannte. Die ganze Zeit schon. Denn kurz nachdem ich zum Basar aufgebrochen war, hatte Papa die Sicherung wieder rein und somit den Strom eingeschalten. Im Kinderzimmer ging daraufhin das Licht an. Unser Sohn lag also bei voller Beleuchtung in seinem Bett und versuchte zu schlafen, was ihm irgendwann auch gelungen war. Papa stand nun ganz zerknirscht im Flur und ärgerte sich über sich selbst und die ganze Welt. „Der arme Junge! Ich bin der schlechteste Vater überhaupt, lasse meinen Sohn bei Licht schlafen. Und denke mir noch die ganze Zeit: Das sieht aber komisch aus an Juniors Tür, als ob da Licht aus dem Zimmer kommt … Ich hätte ja nur mal nachsehen brauchen.“ Armer Papa. Er war ganz zerknirscht.
Jetzt ist es raus: Wir sind die schlechtesten Eltern der Welt! Foltern unser Kind, in dem wir Tag und Nacht das Licht brennen lassen … Das Dumme ist nur, dass unser Sohn einfach zu brav ist. Andere Kinder fangen das Plärren an oder machen sich sonst wie bemerkbar. Was macht unser Junior? Nichts! So ist er nun mal, ein Sonnenschein, den einfach nichts so leicht aus der Ruhe bringt.
Liebe Grüße
Anke
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