Allgemein Familienalltag

Die Sache mit dem Fernsehen

Irgendwie ist es ein heikles Thema. Die Frage nach dem Fernsehkonsum bei Kleinkindern. Darf ein Kind überhaupt fernsehen? Wie viel darf ein Kind fernsehen? Was darf ein Kind fernsehen? Fragt man mehrere Eltern zu diesem Thema, bekommt man ebenso viele Antworten. Wie immer gibt es keine pauschale Antwort, sondern es ist vielmehr eine Ermessenssache. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich verrate euch heute einmal, wie wir das so handhaben.

Unser Sohn darf fernsehen. Ich könnte jetzt gar nicht mehr genau sagen, wie das bei uns mit dem fernsehen angefangen hat. Es war wohl eher ein schleichender Prozess. Da sich unser Junior brennend für alles interessiert, was vier Räder hat, auf Schienen unterwegs ist, oder Bushaltestellen ansteuert, guckt er das auch liebend gern im TV. Auch sportlich ist er vielseitig interessiert. Egal ob Turmspringen, Fußball oder Springreiten … Da klebt der Junior gebannt vor der Flimmerkiste. Aber das sind die Ausnahmen. Tagsüber läuft bei uns eigentlich nie der Fernseher (außer bei sportlichen Großereignissen), und schon gar nicht nebenher als Hintergrundgedudel.

Da die Begeisterung für Busse besonders groß ist, habe ich mich bei YouTube auf die Suche begeben. Gibt es irgendeine Trickserie mit Bussen? Und tatsächlich. Da gibt es „Tayo – The little Bus“. Eine wundervolle Kinderserie über einen kleinen, blauen Bus, der in seiner alltäglichen Arbeit als Linienbus mit seinen Busfreunden so allerhand erlebt. Leider habe ich diese Serie nur in Englischer Sprache gefunden. Aber das stört unseren Junior nicht im Geringsten. Die Handlung erschließt sich einem auch ohne Englischkenntnisse. Ich lade die Videos dann auf unsere Festplatte herunter, um sie am großen Fernseher abspielen zu können. Da guckt es sich besser.

Die Busbegeisterung weicht jedoch langsam der Zugbegeisterung. Also sehen wir nun auch Youtube-Videos von Zügen aller Art – vornehmlich ICE-Zügen. „Die Sendung mit der Maus“ wird auch sehr gern geguckt sowie „Leo der neugierige Lastwagen“. Diese Kindersendung ist als Erwachsener allerdings schwer zu ertragen. Die Stimme der Erzählerin kommt so monoton und langweilig daher, dass ich jedes Mal aufpassen muss, nicht vornüber zu kippen und einzuschlafen. Aber meinem Sohn gefällt es. Natürlich habe ich auch versucht, ihm die Klassiker meiner Kindheit schmackhaft zu machen. Aber die neu aufgelegte „Biene Maja“ lehnt er mit „mag ich nicht“ ab und auch vom „Sandmännchen“ ist er nur angetan, wenn dieses mit dem Auto oder Zug zum Abendgruß angefahren kommt. Er ist eben wählerisch.

All diese Sendungen darf mein Sohn sehen, allerdings in Maßen. Mehr als eine halbe Stunde am Stück soll es nicht sein, was manchmal zu tränenreichen Wutausbrüchen führt. Ich sage dann immer, ich würde viel lieber mit ihm etwas spielen. Meistens ist er mit diesem Vorschlag einverstanden und der Fernseher schnell vergessen. Aber ich muss gestehen, dass er sehr, sehr gern fern sieht. Vielleicht schon ein wenig zu gern. Da kommt es auch vor, dass er gleich nach dem Aufstehen ins Wohnzimmer stiefelt und sagt „Will Zug anschauen.“ Das untersage ich ihm allerdings.

Aber genauso wie er sich fürs Fernsehen begeistern kann, ist er an Büchern, Puzzles, Kinderliedern, Fußball spielen, seiner Eisenbahn und Quatsch machen interessiert. Er kann sich schon wunderbar allein beschäftigen und spielt mit seinen Autos und quasselt in einer Tour. Von fehlender Fantasie keine Spur. So lange das so bleibt, hab ich gegen das Fernsehen nichts einzuwenden.

Liebe Grüße
Anke

 

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6 Kommentare

  • Antworten
    Nätty
    4. November 2015 at 20:10

    Ich finde es gut, wie du das handhabst. Fernsehen in Maßen ist vollkommen ok. Als ich deinen Artikel gelesen habe, dachte ich so: Toll, dass man heutzutage selber bestimmen kann, was wann läuft und wie lange 🙂 Früher war man so abhängig vom Programm und den Programmzeiten.

    • Antworten
      Anke
      5. November 2015 at 11:19

      Hallo Nätty
      Da hast du recht. Dass man die Sendungen aufnehmen ode streamen kann, ist ein riesiger Vorteil. Meine Freundin erzählte mir, dass ihre Kinder immer das Sandmännchen gucken dürfen und danach ins Bett müssen. Dabei wird das Sandmännchen aufgenommen und abgespielt, wann es den Eltern eben passt. Da gehen die Kinder dann auch schon mal früher ins Bett 😉
      LG Anke

  • Antworten
    Mister Writing
    5. November 2015 at 19:02

    Tja, die Sache mit dem Fernsehen. Ich muss gestehen bei mir läuft der Fernseher nur noch für Gallileo und Nachts dann N24 zum Einschlafen. Ich konnte den Dingern noch nie viel ab. Und wenn ich Kinder hätte würde ich es auch ähnlich wie du handhaben. Bin mal gespannt wann dein kleiner mit Computer anfängt, ich glaube das wird die fieseste Zeit werden, gerade in der heutigen Welt wo Computer einfach schon so standart sind, das es ohne eigentlich garnicht mehr geht.

    Gruß Mr. Writing

  • Antworten
    Nicole Schönhoff
    6. November 2015 at 14:17

    Meine Kinder 9 und 6 dürfen Fernsehen. Ich finde in einer Welt voller Elektronik ist es auch gar nicht so einfach dem zu entgehen.

    Wir begrenzen es aber eine Zeit. 30-60 Minuten am Tag. Am Wochenende darf es auch mal etwas mehr sein.
    Wir achten auch darauf, was sie schauen. Das ist uns wichtig.

    • Antworten
      Anke
      7. November 2015 at 20:47

      Das sehe ich ganz genauso.
      LG Anke

  • Antworten
    Julis
    12. April 2019 at 19:27

    Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich finde es schön dass das Thema nicht nur „schwarz-weiß“ betrachtet wird. Ich finde auch ein gesundes Mittelmaß wichtig zu finden.-wir schauen auch Max 1 Stunde kindergerechtes Fernsehen pro Tag. Mein Sohn ist erst 18 Monate aber sehr lebendig und kreativ und ein absoluter Draußen-Spieler. Auch wir müssen Wutanfälle ertragen. Aber gerade hier muss ich als erwachsene eine Grenze ziehen wenn 30 Minuten Fernsehen rum sind. Wie gesagt. Gesundes Mittelmaß finden.

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