Familienalltag

Sonderwünsche sind im Kindergarten unerwünscht

Am vergangenen Donnerstag war ein spannender Tag. Denn an desem Tag hatte ich einen Termin im zukünftigen Kindergarten meines Sohnes. Der Sohnemann wird Anfang 2016 drei Jahre alt, also höchste Zeit sich um einen Kindergartenplatz zu kümmern. Was ja an sich kein Problem darstellt, wenn man sich rechtzeitig darum kümmert. Das haben wir getan. Da der Junior bereits in eine Kinderkrippe geht, hatten Papa und ich schon ein wenig Bauchschmerzen, ob das mit der Anschlussbetreuung auch reibungslos klappt. Unsere Krippe hat nämlich durch die Blume bereits verkündet, dass die Krippe nur bis maximal drei Jahren gedacht ist. Heißt im Umkehrschluss. Mit dem dritten Geburtstag bitte raus und ab in den Kindergarten.

Ja, gerne. Doch so leicht ist das in der Praxis dann doch nicht. Freie Plätze sind in Kindergärten meistens ab September zu haben, nach den Sommerferien. Doch der Junior ist ein Winterkind und wird Anfang des Jahres drei Jahre alt. Im September wäre er gerade mal 2 ½ Jahre alt. Viel zu klein – in meinen Augen – für den großen Kindergarten. Also sind wir auf einen freien Platz unterm Jahr angewiesen. So ist die Ausgangslage.

Am Donnerstag hatte ich also das Anmeldegespräch im Kindergarten. Um 13.15 Uhr. Eine (finde ich) vollkommen idiotische Zeit (wenn man berufstätig ist). Aber nun gut. Man hat ja liebe Kollegen, die gerne die Schicht mit einem tauschen, da geht das dann zum Glück. Ich hatte meine lange Fragenliste im Kopf parat und war gewappnet für das Gespräch mit der Kindergartenleiterin. Eine sehr nette Dame übrigens. Sie fing mit allgemeinen Informationen an, das übliche eben. Und dann kamen wir schließlich zu meinem Hauptanliegen. Sie schlug kommenden November als Kindergarteneintritt vor. Am Ende einigten wir uns auf Januar. Damit können wir leben.

Am 2016 ist unser kleiner Mann dann schon ein richtiges Kindergartenkind. Wie die Zeit vergeht. Gerade noch geboren und nun schon bald Kindergartenkind. Unser Junior wird langsam erwachsen.

Und jetzt kommt doch noch Kritik meinerseits. Wie gesagt, ich arbeite ganztags im Schichtdienst. Das heißt, dass ich mal früh Dienstbeginn habe, mal mittags oder auch mal nachmittags. Das wechselt kontinuierlich. Bisher handhaben wir es so, dass ich bei einer Spätschicht, den Junior erst mittags in die Kinderkrippe bringe. Der Vormittag ist somit Mama-Sohn-Zeit und nachmittags gehe ich arbeiten. So handhaben wir das aktuell. Als ich diese Regelung der Kindergartenleiterin erklärte, war die so gar nicht angetan. Sie begründete das mit Kernzeit und Hauptzeit ist nun einmal vormittags. Ja, gute Frau, das mag schon sein. Aber es kann nicht angehen, dass ich meinen Sohn frühmorgens in den Kindergarten bringen muss, obwohl ich erst am Nachmittag arbeiten gehe. Dann sehe ich meinen Sohn nämlich so gut wie gar nicht. Das fühlt sich für mich nämlich dann so an, als ob ich den Junior abschiebe und mir einen gemütlichen Tag allein daheim mache. Nein, nein. Ich vermisse meinen Sohn! Und es kann nicht angehen, dass ich meinen Sohn eine ganze Arbeitswoche nicht sehe, nur weil der Kindergarten auf seine Kernzeiten besteht.

Entschuldigung, aber da hört bei mir die Toleranz auf. Das habe ich der Dame dann auch gesagt. Ich verstehe die Argumente ja. Aber mein Sohn ist ein so aufgewecktes Bürschchen, dass er auch außerhalb der Kernzeiten Freundschaften knüpfen wird. Und wenn der Kindergarten Ausflüge geplant hat oder sonstige Aktivitäten (natürlich immer Vormittags), dann bin ich die letzte, die sagt, nein da bleibst du jetzt zu Hause und darfst nicht mitmachen.

Was ist besser für mein Kind? Eine Woche keine Mama sehen oder immer pünktlich im Kindergarten? Und wie machen das die anderen Mütter, die Schicht arbeiten – beispielsweise im Krankenhaus? Da könnt ihr mir sehr gern mal eure Meinung mitteilen. Mich würde brennend interessieren, wie ihr darüber denkt! Am besten wäre wahrscheinlich, Schichtarbeiter bekommen erst gar keine Kinder. Auch das wurde mir schon einmal durch die Blume gesagt. Na danke schön!

Liebe Grüße
Anke

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