Gedanken

Regretting Bloggerhood – Gewissensbisse und Selbstzensur

Die Blogparade von „Noch ne Muddi“ mit dem Thema „Regretting Bloggerhood“ kommt genau zur richtigen Zeit. Denn genau dieses Thema beschäftigt mich schon länger. Gerade habe ich meinem Blog ein neues Design verpasst. Und optische Veränderungen, gehen meist auch mit inneren Veränderungen einher. Es stellte sich für mich also wieder einmal die Frage, was ich auf meinem Blog erzählen möchte? Über was schreibe ich? Und wie viel möchte ich dabei von mir selbst preisgeben?

Da ich selbst der Mittelpunkt von Mama geht online bin, liegt es nahe, über mich selbst zu schreiben. Was ich gerne mache, welche Interesse ich habe, was ich gerne esse, … Und natürlich gehört zu meinem Leben mein Sohn und meine Familie. Da diese beiden Komponenten ein großer Teil meines Lebens sind, kann ich mein Kind nicht aus meinem Blog ausklammern. Und das möchte ich auch gar nicht. Denn ohne meinen Sohn wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin. Außerdem will ich ja, dass die ganze Welt weiß, wie toll unser Junior ist. Auf der anderen Seite bin ich sehr darauf bedacht, nicht zu viel aus unserer Familie preiszugeben. Manche Dinge gehen den Leser einfach nichts an. Punkt! Und genau da beginnt meine eigene Blog-Zensur.

Ich würde euch am liebsten jeden Tag Fotos meines Sohnes posten. Wie er auf dem Laufrad rumsaust, wie er am Spielplatz die Rutsche zum 100sten Mal herunterrutscht, mit Schokoladenmund, mit verschlafenen Augen nach dem Aufwachen … Doch das mache ich nicht. Weil ich weiß: Was einmal im Internet ist, bleibt für immer im Internet. Ich überlege mir daher wirklich genau, was ich euch als Leser erzähle und was nicht. Denn ich möchte auf keinen Fall erleben, dass mein Sohn eines Tages zu mir kommt und sagt:

„Mama, du bist so doof. Wieso hast du dieses bescheuerte Foto von mir im Teddybärenkostüm ins Internet gestellt. Und warum musstest du unbedingt schreiben, wann ich das erste Mal allein auf die Toilette gegangen bin. Echt mega peinlich!“

Und das Gedankenkarussell dreht sich noch weiter. Was sagt meine Familie überhaupt zu meinem Blog? Verletzte ich vielleicht jemanden mit meinen Gedanken? Was, wenn mein Chef mitliest?

Wenn ich blogge und mein Leben in die Öffentlichkeit trage, muss ich darauf gefasst sein, dass es immer Menschen geben wird, die andere Meinungen und Ansichten haben. Menschen sind nun einmal verschieden. Und das ist auch gut so. Unbequeme Kommentare und Kritik kommen zwangsläufig. Wenn ich das nicht vertragen würde, bräuchte ich mit dem Bloggen erst gar nicht beginnen. Ich kann es nun mal nicht allen recht machen. Ich folge meinem eigenen Gewissen und wäge ab, was ich der Welt mitteilen möchte und was nicht, welchen Standpunkt ich öffentlich vertrete. Ich blogge in erster Linie für mich selbst, weil es mir Spaß macht und weil ich stolz auf meine kleine Familie bin. Und was soll’s wenn der Chef meine Beiträge liest. Dann sieht er wenigstens, was ich für ein schönes Leben habe und dass ich ein  glücklicher Mensch bin.

Ihr seht, auch ich habe Zweifel und mache mir viele Gedanken. Ob euch mein Blog interessiert, auch wenn ich mich selbst einschränke? Bin ich denn dann überhaupt noch ein Familienblog? Was sagt ihr?

Liebe Grüße
Anke

 

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3 Kommentare

  • Antworten
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    10. April 2016 at 13:42

    […] “Regretting Bloggerhood – Gewissensbisse und Selbstzensur” von Anke (Blog: Mama geht […]

  • Antworten
    Linktipps #4 - Meine Blogfunde im April 2016 - Mama geht online
    30. April 2016 at 9:58

    […] Kristina von Noch ne Muddi hat im April zu einer wirklich spannenden Blogparade aufgerufen. Das Thema war „Regretting Bloggerhood“. Es ist eine bunte Liste an Beiträgen zusammen gekommen, die sich allesamt damit beschäftigen, ob und wann ich als Blogger das Schreiben schon einmal bereut habe. Ich habe dazu auch einen eigenen Text eingereicht, den ihr gerne noch einmal lesen dürft. […]

  • Antworten
    #regrettingbloggerhood: Vom Lieben und Bereuen… – Noch ne Muddi…
    25. Mai 2016 at 7:43

    […] „Unbequeme Kommentare und Kritik kommen zwangsläufig. Wenn ich das nicht vertragen würde, bräuchte ich mit dem Bloggen erst gar nicht beginnen.“ (Anke von Mama geht online) […]

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