Bestimmt habt ihr die Meldung über das neue Bundesprogramm „KitaPlus – Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“ in den Medien diese Woche mitbekommen. Unsere Familienministerin Manuela Schwesig stellte am Dienstag gemeinsam mit Arbeitsministerin Andrea Nahles das neue Konzept vor.
Als ich über KitaPlus in den Nachrichten hörte, war mein erster Gedanke: Wow, da haben sie in Berlin doch tatsächlich festgestellt, dass ca. 25 Prozent aller Deutschen in Schichtarbeit tätig sind. Und dass genau diese Menschen auch Kinder und Familie haben. Und dass es eben auch Mütter und Väter gibt, die keine normalen Arbeitszeiten haben. Menschen, so wie ich zum Beispiel. Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass das Thema Kinderbetreuung für meine Familie und mich ein großes Thema ist. Papa und ich sind beide Vollzeit berufstätig und ich arbeite dazu noch in Wechselschicht. Das macht die Betreuung unseres Sohnes nicht gerade einfach. Die Idee von KitaPlus kommt uns da vielleicht wie gerufen.
Mit KitaPlus möchte der Staat die Betreuungszeiten von Krippen und Kindergärten ausbauen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen. Einrichtungen oder auch Tagesmütter, die ihre Betreuungszeiten ausbauen, können sich ab sofort über einen Zuschuss vom Staat freuen. Klingt gut.
Doch – wie bei allem – gibt es verschiedene Meinungen zu dieser Idee. Ist es richtig, die Betreuungszeiten zu verbessern? Sollte man nicht vielmehr versuchen, die Vorraussetzungen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf beim Arbeitgeber selbst zu schaffen? Andere sagen, es ist traurig, dass so ein Programm erst auf den Weg gebracht werden muss. Oder ist genau das der richtige Ansatz, die Betreuungszeiten variabler zu gestalten? Ich für mich und meine Familie finde den Ansatz unserer Regierung jedenfalls gut. Es ist immerhin ein Anfang.
Unser Sohn geht seit Anfang dieses Jahres nun in den Kindergarten. Vorher ging er zwei Jahre in die Krippe. Diese hatte (super) Öffnungszeiten bis 20 Uhr, wenn es nötig war. Unser Sohn ging an manchen Tagen bis 18 Uhr in die Krippe, nämlich immer dann, wenn ich Spätschicht hatte und erst am Mittag bzw. Nachmittag das Arbeiten begonnen habe. An diesen Tagen habe ich den kleinen Mann allerdings immer auch erst mittags in die Krippe gebracht. Wir waren in der Einrichtung zwar ein Sonderfall, aber es war möglich. Zum Glück. Der neue Kindergarten schließt hingegen schon um 17 Uhr. Jetzt haben wir an Tagen, an denen ich Spätschicht arbeite, ein echtes Problem. Denn Papa hat erst um 17 Uhr Feierabend. Für uns bedeutet das, dass wir die Omas und Opas mit einspannend müssen, um die Betreuungslücke zu schließen.
Und genau hier könnte das Programm KitaPlus für uns von nutzen sein. Es geht ja nicht darum, unseren Sohn länger außer Haus betreuen zu lassen. Sondern vielmehr darum, in den Zeiten flexibler zu sein. Ihn an manchen Tagen später zu bringen und auch später abholen zu können. Mehr wollen wir gar nicht.
Bleibt nur zu hoffen, dass der (städtischer) Kindergarten unseres Sohnes am KitaPlus-Programm teilnimmt und seine Betreuungszeiten zu unseren Gunsten erweitert. Und bitte nicht erst dann, liebe Stadtverwaltung, wenn unser Sohn kurz vor seinem Schulabschuss steht.
Und jetzt interessiert mich natürlich, wie das bei euch ist. Wie organisiert ihr die Kinderbetreuung?
Liebe Grüße
Anke
Keine Kommentare