Gedanken

Zum Bloggen zu langweilig?

Wirklich ernsthaft blogge ich jetzt auf Mama geht online seit etwa einem Jahr. Zuerst nur für mich und seit September 2016 für die ganze Welt. Jeder kann meine Texte lesen und ich freue mich immer über Resonanz von euch da draußen. Dann weiß ich, dass meine Texte wirklich gelesen werden. Danke dafür.

Als Bloggerin lese ich natürlich auch andere Blogs und entdecke immer wieder tolle Texte und neue Blogs, hinter denen sich interessante Menschen verbergen. Mütter, die mitten im Leben stehen wie Mama Notes, die trotz Handicap den Alltag meistern (Wheely Mum), einfach mal so ein großartiges Bloggerevent wie die #denkst auf die Beine stellen (Ich lebe jetzt), andere zum Erfolg animieren (Meine Svenja), eine Nische gefunden haben (From Munich with love) oder das Leben mit einer schweren Krankheit bewältigen müssen (Mama Schulze). All diese Mamas und noch viele andere sind großartig und ich lese ihre Blogs sehr gerne. Diese tollen Frauen haben eine Botschaft, etwas zu erzählen.

Doch gleichzeitig kommen bei mir Zweifel auf. Wenn ich beispielsweise die Follower-Zahlen anderer Blogs auf Facebook sehe, wird mir ganz schwindelig. Ich habe gerade die 300er Marke geknackt und bin irre stolz auf jeden einzelnen, der mir bei Facebook folgt. Und trotzdem schüchtert es mich ein und ich frage mich zwangsläufig, warum mir nicht mehr Leute folgen. Bin ich vielleicht zu langweilig oder am Ende zu normal? Ich bin nun mal eine ganz stinknormale Mama mit Kind, Mann Haus und Job. Eben ganz normal! Und ich halte meine Familie und mich sogar selbst für ziemlich spießig.

Ich kann über keine bildgewaltigen Geschichten von aufregenden Reisen berichten. Bisher haben wir nämlich noch keinen einzigen Familienurlaub unternommen. Wir haben (nur) den einen Sohn und diese Dreierkonstellation gefällt uns ganz gut. Junior war nie ein Schreibaby, schläft jede Nacht durch und ist auch sonst ein genügsames, wenn auch recht aufgewecktes Kind. Wir Eltern gehen beide arbeiten und haben ganz stinknormale Jobs. Einen Hamster mit nur drei Beinen können wir auch nicht vorweisen und unsere Tagesabläufe sind nicht der Rede wert. Warum also sollte jemand meinen Familienblog lesen? Sind wir nicht viel zu langweilig, zu normal?

Und dann denke ich: Es gibt soviel Leid auf der Welt, Krieg und Krankheit. Wir sind alle drei glücklicherweise gesund, haben ein Dach über dem Kopf, verdienen unser eigenes Geld und haben das wunderbarste Kind, das man sich wünschen kann. Wir sind eine glückliche Familie. Und ich glaube, darauf kommt es doch letztendlich an. Ich muss mir nichts beweisen, nichts schönreden, nichts verherrlichen. Ich bin stolz auf meine Familie so wie sie ist und auf meinen Blog und das, was ich in diesem einen Jahr online erreicht habe. Und ich freue mich über jeden einzelnen Leser, der mehr von unserer kleinen Durchschnittsfamilie erfahren möchte.

Liebe Grüße
Anke

 

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7 Kommentare

  • Antworten
    Kerstin
    17. August 2016 at 11:34

    Liebe Anke, mir geht es genauso. Mein Blog tagaustagein ist seit Januar online. Vorher hatte ich seit 2012 einen Blog, den ich nur sehr halbherzig geführt habe. Auch wenn ich keine Niesche Fülle und nur aus unserem ganz normalen Alltag berichte, so macht es mir dich vor allem eins, nämlich Spaß. Ich will mit dem Blog nicht reich werden. Über eine kleine Kooperation hin und wieder würde ich mich freuen. So ist es und das ist gut so. Alles Liebe Kerstin

  • Antworten
    bullion
    17. August 2016 at 16:15

    Nach einem Jahr über 300 Facebook-Fans und treue Leser ist doch mehr als ordentlich. Ich blogge inzwischen seit 10 Jahren (wenn auch über sehr diverse Themen von Film bis Familie) und habe nicht einmal 100. Macht aber nichts, denn ob ein Blog erfolgreich ist, liegt immer im Auge des Betrachters bzw. eben des Autoren… 😉

    Also mach weiter so! 🙂

  • Antworten
    Alicja Wiktoria
    18. August 2016 at 23:29

    Liebe Anke,

    ich mag Deinen Blog genau aus dem Grund: du bist so herrlich normal. Natürlich ist es spannend, Blogs zu lesen, die ein ganz anderes Leben leben als man selbst. Aber bei aller Faszination fürs Fremde freut man sich eben auch darüber, jemanden normalen zu lesen. Ohne Weltreise im Tragetuch. Oder dem Leben auf einem autarken Bauernhof. Sondern einfach eine ganz normale Mama – wie es die meisten von uns nun mal sind.

    Bleib so wie Du bist. Und wenn Du Dich doch entscheidest, mit einem Jutesack in der einen Hand und Deinem Sohn in der zweiten Hand auf einem Esel durch den Ural zu reiten – dann werde ich Dich immer noch lesen.

    In diesem Sinne,
    Deine Alicja Wiktoria

    • Antworten
      Anke
      19. August 2016 at 22:15

      Ach, das geht ja runter wie Öl, liebe Alicja. Und über die Reise per Esel durch den Ural denke ich mal nach … ,-)
      Danke für deine lieben Worte. Das baut auf und gibt Kraft.
      LG Anke

  • Antworten
    Sophie und Sebastian
    23. August 2016 at 13:05

    Hallo Anke!
    Wir haben Deinen Blog eben entdeckt – und werden ab sofort folgen. 🙂 D.h. PLUS 1. 🙂
    Wir (Sophie 10 und Sebastian 8) bloggen seit 2 Wochen – dass wir jemals 300 Follower irgendwo haben werden, ist wohl unwahrscheinlich. Unsere Zielgruppe – Kinder von 6 – 14 – ist einfach (noch) nicht online. D.h. wir bloggen eher für die Mütter – naja, und da gibt´s andere, die eben gezielt und nur für Mütter bloggen.
    Egal – uns macht es Spaß. Egal wie viele Follower…
    Alles Liebe,
    Stefanie (von Sophie und Sebastian)

  • Antworten
    Dina
    14. Oktober 2016 at 20:57

    Das hast du toll geschrieben. Ich schaue auch auf viele Blogs und besonders wenn ich auf Instagram schaue, denke ich mir immer: warum poste ich überhaupt was? Mein Leben ist nicht so toll wie das von anderen. Ich kann keine modelbilder machen und meine Kids sehen auf Bildern auch nicht so süß und brav aus wie bei anderen. Wir können keine 4 Stunden Spaziergänge machen. Das macht mich immer traurig. Und dann denke ich mir irgendwann, ich mache es einfach. Ist doch egal, ob es jemand liest und interessant findet..

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