Unser Sohn ist mittlerweile 4 ½ Jahre alt. Höchste Zeit wie ich finde, ihm sein erstes eigenes Fahrrad zu kaufen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn zu kaufen gibt es Fahrräder über Fahrräder. Das Passende für unseren Sohn aus all den Kinderrädern herauszusuchen, war gar nicht so leicht.
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber Junior hatte schon mit etwa zwei Jahren sein erstes Laufrad bekommen. Und bereits auf dem kleinsten Modell flitzte er durch die Gegend und war gar nicht mehr zu bremsen. Es machte ihm einfach Spaß und diese Freude an Geschwindigkeit hält bis heute an. Das Tolle an Laufrädern ist, dass die Kinder wunderbar lernen, das Gleichgewicht zu halten und ein gutes Körpergefühl bekommen. Das Fahren auf einem Laufrad ist also schon das Training für das spätere Fahrradfahren.
Natürlich hat Junior längst bemerkt, dass sein Freund jeden Tag schon selbst mit dem Rad zum Kindergarten fährt. Das hat meinen Sohn wirklich beeindruckt, doch den Wunsch nach einem Fahrrad äußerte er noch nicht. Ich hatte das Gefühl, er traute sich noch nicht. In den letzten Wochen erzählte ich ihm, dass Papa sich ein neues Fahrrad kaufen möchte. Sein altes war schon gefühlte 20 Jahre alt und war einfach durch. Ein neues musste her. Die beste Gelegenheit, auch Junior im gleichen Atemzug, ein Fahrrad anzuschaffen. Und unser Sohn war begeistert und ganz aufgeregt bei dem Gedanken. Außerdem sind Kindergartenferien und wir haben jede Menge Zeit für den Kauf und zum Radfahren üben. Die beste Zeit also, ihm ein Fahrrad zu kaufen. Doch welches?
Recherche zum Fahrradkauf
Als erstes habe ich mich im Internet umgesehen, um schon einmal ein Gefühl für das Angebot und die Preise zu bekommen. Und natürlich auch über die wichtigsten Kriterien, die beim Fahrradkauf für Kinder zu beachten sind, wollte ich mehr wissen. Da gibt es nämlich eine ganze Menge zu beachten.
Das Fahrrad sollte auf jeden Falls zur Größe des Kindes passen. Die kleinsten Fahrräder beginnen bei 12 Zoll und werden meist mit Stützrädern angeboten. Von Stützrädern rate ich euch aber ab. Das Kind tut sich mit Stützhilfen viel schwerer, das Radfahren zu lernen. Besser ist es, die Stützen wegzulassen und auf das Kind zu vertrauen. Denn hat euer Kind bereits Erfahrung mit dem Laufrad und fährt dieses schnell und sicher, sind das die besten Voraussetzungen zum Umstieg auf das Fahrrad. Das Ausbalancieren und Lenken kann es ja schon, kommt nur noch das Treten der Pedale hinzu.
Ich bestelle wirklich viel über das Internet. Doch beim Fahrradkauf wollte ich in ein „echtes“ Geschäft. Es ist nämlich unglaublich wichtig, das sich das Kind auf verschiedene Fahrräder setzten kann und diese ausprobiert. Im Fahrradladen haben wir festgestellt, dass nicht jedes Modell für unseren Sohn in Frage kommt. Auch wenn die Rahmengrößen identisch sind, gibt es doch Unterschiede in der (niedrigsten) Sattelhöhe oder dem Stand der Pedale.
Auch rate ich euch dringend davon ab, das Fahrrad als Überraschungsgeschenk auf den Geburtstagstisch oder unter den Weihnachtsbaum zu stellen. Die Gefahr, dass das Fahrrad nicht zum Kind passt, ist zu groß und Frust vorprogrammiert. Schließlich kostet so ein Rad nicht wenig Geld, und das sollte gut investiert sein.
Unsere Kaufentscheidung ist gefallen
Wir standen also im Fahrradfachgeschäft und begutachteten die große Auswahl an Kinderfahrrädern. Junior hat sich sofort in ein knallrotes Fahrrad von Bachtenkirch verguckt, auf dem groß und breit „Feuerwehr“ stand. Er meinte gleich „Das will ich haben.“ Doch leider kam er mit den Füßen nicht bis zum Boden. Dieses Modell in Größe 16 Zoll schied also leider aus. Dass von Puky in der selben Größe, war wie für unseren Sohn gemacht und passte wunderbar. Trotzdem probierten wir noch weitere Räder aus. Ein Modell von s’cool gefiel mir persönlich sehr gut. Irgendwie sah das Fahrrad cool (lag wohl am Namen) und schneidig aus. Im direkten Vergleich mit dem (weniger coolen) Puky war es allerdings deutlich schwerer und die Ausstattung (Reflektoren, Schutzblech, Klingel, …) war beim Puky ebenfalls besser.
Also entschieden wir uns letztendlich zusammen mit unserem Sohn für das Puky ZLX racing in einem schicken Orange. Die Farbe gefiel Junior sehr gut und er konnte es gar nicht mehr erwarten, bis wir zuhause waren. Zum Glück durften wir das Ausstellungsstück gleich mit nach Hause nehmen.
Meine Tipps für den Kauf eines Kinderfahrrades
- Auf das Gewicht achten. Das Rad sollte nicht zu schwer sein
- Das Kind sollte mit beiden Füßen auf den Boden kommen und das Rad selbst halten können
- Probesitzen und -fahren auf dem Rad im Fachgeschäft ist notwendig. Deshalb sollte das Kind beim Kauf des Rades unbedingt dabei sein.
- Nicht zu groß kaufen, in der Hoffnung, das Rad länger nutzen zu können
Stützräder sind unnötig - Auch ist nicht immer das abgelegte Fahrrad des älteren Geschwisterkindes geeignet
- Fahrradschloss nicht vergessen und gleich mitkaufen
- Und natürlich darf ein guter Fahrradhelm nicht fehlen.
Wann haben eure Kinder ihr erstes Fahrrad bekommen?
Liebe Grüße
Anke
7 Kommentare
Nadine
22. August 2017 at 23:17Danke für die Tipps!
Sandra
29. August 2017 at 21:35Mein ultimativer Tipp: gebraucht kaufen!
Das Lernfahrrad in Zollgröße 12 hielt 3 Monate, danach hab’s für schlappe 30€ ein 16 Zoll, und.nächstes Jahr mit 6 gibt’s das 20 Zoll für saubere 50€. Alle von Puky, im guten gebrauchten Zustand sind die für die ersten Jahre alle mal ausreichend.
Jonas
4. September 2017 at 12:57Guten Tag liebe Mitleser,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich denk, dass man Kinderfahrräder ruhig gebraucht kaufen kann, da die Kinder relativ schnell wachsen und somit das Fahrrad nach paar Jahren womöglich zu klein wird und das Kind sich ein neues wünscht. Ein Bekannter von mir hat jedoch für sich selber ein gebrauchtes E-Bike gekauft und war damit nicht ganz zufrieden. Insofern haben wir uns auf die Suche begangen und wurden auf einen Online Shop aufmerksam, der ebenfalls E-Bikes anbietet.
Frank
20. Februar 2018 at 12:06Hallo und danke für den tollen Artikel.
Es ist auch möglich im Urlaub Rad zu fahren.
Mein Bruder hat es gemacht und war begeistert.
Ich würde mich hier informieren: http://www.vital-hotel.at/highlights/radfahren-in-bad-radkersburg/
andreas stecker
23. Februar 2018 at 21:48Danke für den Artikel zu diesem Thema. Meine Kinder haben noch nicht gelernt, wie man Fahrrad fahren. Vielleicht ist die zeit gekommen, wo meine Kinder lernen. VG
Cosima
23. März 2018 at 23:04Danke für die tollen Tipps! Echt schick diese neuen Puky Räder. Wenn die nur nicht so teuer wären. Gebraucht gibt es ja meist nur die alten „Oma-Modelle“.
Wie groß war denn der Junior als er es bekommen hat? Auf den Bilder ist der Sattel ja auf der niedrigsten Höhe. Hat das gut gepasst?
Anke
24. März 2018 at 9:09Unser Sohn war mit seinen 4 1/2 Jahren und 1 Meter Körpergröße wirklich an der untesten Grenze. Er wollte unbedingt Radfahren und er kam mit den Füßen zum Boden und konnte sich selbst abstützen. Das ist das Wichtigste. Der Sattel war ganz unten und das hat super geklappt.
LG Anke