Familienalltag

Hilfe, Junior wurde gestochen! Was tun?

Am Samstag zog es uns drei wieder einmal in den Baumarkt. Wir gehen liebend gern dorthin, auch wenn wir eigentlich überhaupt nichts brauchen. Aber das „nur gucken“ ist so schön. Das macht sogar dem Junior Spaß. Während Papa nach einem neuen Lötkolben fahndete, spitzten Junior und ich zu den Fischen. Die vielen Aquarien mit den bunten Fischen sind super interessant. Diesmal hatten es uns ganz besonders die Schildkröten angetan, die gerade an einem Salatblatt knabberten. „Mama, kann ich die haben?“ Die Antwort war natürlich: „Nein!“ Bloß kein Haustier. Wir haben eh schon so wenig Zeit. Also sind wir zurück zu Papa, der nicht das gefunden hat, was er sich vorgestellt hat. Junior stieg in sein OBI-Auto und wir schlenderten weiter in die Gartenabteilung nach draußen. Ich liebe ja Pflanzen und hätte schon genaue Vorstellungen, was ich im Garten alles verändern würde. Ach ja …

Ich schlendere gerade durch die Blumenreihen als vom OBI-Auto ein lauter Schrei zu hören ist: „Auaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“ Der Junior brüllt aus Leibeskräften und Tränen fließen. Papa und ich eilen zu ihm. Er zeigt uns seine Hand und ruft immerzu „Aua!“ Mein erster Gedanke war, er hat sich beim Schieben des Autos die Finger eingezwickt. Doch das war es nicht. Ich verstand schließlich „Gestochen!“ und erst da begriff ich, dass ihn ein Insekt in den linken kleinen Finger gestochen hatte. Unter Tränen drückte er sich an mich und ich versuchte ihn zu beruhigen, in dem ich ihn hin und her trug. Die Hand schwoll an.

So kannten wir unser Kind gar nicht

Unser Kind ist ein Kind, das sich wirklich oft verletzt, denn Junior ist ein echter Rambo und rennt für sein leben gern. Auch mit dem Laufrad kann es ihm nicht schnell genug gehen. Da bleiben Stürze und Verletzungen natürlich nicht aus. Doch weinen tut er meist nur kurz. Manchmal sieht es echt schlimm aus, so dass ich schon entsetzt die Hände vors Gesicht halte und auf Tränen warte. Doch meistens sagt er nur: „Ist nur ein Kratzer“ und rennt wieder davon. Er ist wirklich hart im nehmen.

Doch nach diesem Stich war es anders. Junior weinte und weinte und weinte und hörte gar nicht mehr auf. Ein Zeichen für uns, dass es wirklich schlimm war. So kannten wir ihn überhaupt nicht. Ich schlug vor, in die Toilette zu gehen und die Hand zu kühlen. Das wollte er partout nicht und wehrte sich mit Leibeskräften. Also entschieden wir, auf dem schnellsten Weg heim zu fahren. Doch als ich sah, wie dick die Hand wurde, schlug ich Papa vor, lieber noch bei der Apotheke zu halten und zu fragen, was wir tun sollten. Während der Autofahrt saß ich neben Junior auf dem Rücksitz. Er tat mir so leid. Er sagte immer nur „Die Hand macht aua!“

Besser doch in die Notfallpraxis?

Zu Hause angekommen, holte ich einen eiskalten Waschlappen und legte ihn über die Hand. Aus der Apotheke hatte Papa „Fenistil Gel“ geholt und einen Fiebersaft gegen die Schmerzen. Das Gel fand Junior nicht so toll, aber den Saft wollte er unbedingt. Den kennt er nämlich schon und scheint gar nicht schlecht zu schmecken. Ich überlegte kurz, ob wir nicht doch in die Notfallpraxis fahren sollten – da hatte auch die Apothekerin vorgeschlagen. Doch mittlerweile hatte das Weinen aufgehört und Junior saß tapfer auf dem Sofa und fragte nur: „Darf ich was anschauen?“ Da konnte auch ich wieder lächeln. Und klar durfte er seine Lieblingssendung anschauen. Kann man einem kranken Kind denn etwas abschlagen?

Nach und nach ging die Schwellung zurück und bereits nach wenigen Stunden sah man fast nichts mehr vom Stich an seiner Hand. Was ihn gestochen hat, wissen wir allerdings nicht. Papa und ich haben das Insekt beide leider nicht gesehen. Wir beobachteten Junior, aber es schien ihm gut zu gehen, sodass wir auf einen Besuch in der Notfallpraxis verzichteten. Bei Stichen von Bienen oder Wespen kann es ja auch zu einem allergischen Schock kommen. Hätte sich Junior allerdings seltsam verhalten, Atemnot oder Fieber bekommen, wären wir sofort losgefahren. Aber er war wieder ganz der Alte und wirklich tapfer.

Erste Hilfe nach einem Insektenstich bei Kleinkindern

  • Gegebenenfalls Stachel herausziehen
  • Stichstelle kühlen
  • spezielle Cremes minimieren das Jucken und reduzieren die Schwellung
  • Schmerzmittel können die Schmerzen lindern

Ein allergischer oder anaphylaktischen Schock kann sich wie folgt äußern:

  • Atemprobleme
  • Hautausschlag
  • Übelkeit
  • Fieber und Schüttelfrost
  • Bei einem solchen Schock sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.

Bei uns ist alles wieder gut. Der kleine Finger und auch die restliche Hand haben wieder ihre normale Größe zurück und Junior macht und rennt und fährt herum wie immer. Zum Glück!

Diese „Verletzung“ haben wir in unserem „Autsch-Buch für Helden“ geschrieben. Dieses Tagebuch für Verletzungen erinnert an alle schlimmen Verletzungen, Stürze und Auas, die Junior bisher erlebt hat. Zum Glück steht noch nich viel drin.

Das-Autschbuch-für-Helden

Liebe Grüße
Anke

P.S.: Natürlich bin ich keine Ärztin oder Apothekerin und gebe keine medizinischen Ratschläge. Die Tipps sind von mir rein persönlich aus Sicht von mir als Mutter.

 

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