Das Thema Religion ist ein schwieriges Thema und ich rede auch nicht gern darüber. Aber jetzt zur Weihnachtszeit habe ich meine Gedanken hierzu einmal zusammengefasst. Es ist ein bisschen persönlich, aber ich hoffe, ihr versteht meine Gedankengänge.
Ich selbst bin kein gläubiger Mensch und ich brauche den religiösen Glauben nicht für mein persönliches Leben. Überhaupt finde ich, dass Religion Privatsache sein sollte und nicht in die Öffentlichkeit gehört. Ich möchte von anderen Menschen nicht wissen, was sie für eine Konfession haben. Evangelisch, katholisch, jüdisch, muslimisch … Mir egal. Ich glaube an mich, an meine Familie und an das Gute im Menschen und das aus ganzem Herzen. Das rührt vielleicht auch daher, da ich von Natur aus ein riesengroßer Optimist bin. Das Glas ist für mich immer halb voll. Auch in den aktuell schwierigen Zeiten mit Aleppo, Terror und AfD. Ich möchte da auch gar nicht näher drauf eingehen, weil ich mich dann gleich wieder aufrege. Also lasse ich das.
Ich bin zwar noch in der Kirche, aber gläubig bin ich deswegen nicht. In die Kirche gehen meine Familie und ich das Jahr über nie. Nur an Weihnachten, oder wenn wir eingeladen sind zu Hochzeiten oder Taufen. Ich bin also ein klassischer U-Boot-Christ. Das ganze Jahr abgetaucht, nur an Weihnachten tauche ich dann doch auf. Trotzdem gehört an Weihnachten der Kirchgang einfach dazu. Und das nicht aufgrund meines Glaubens, sondern aus Tradition. Ich finde, dass Religion überhaupt viel mit Tradition und Ritualen zu tun hat. Viele Leute treten aus der Kirche aus, weil sie nicht glauben, aber dennoch wird an den traditionellen christlichen Festen wie Weihnachten und Ostern festgehalten. Wäre man konsequent, müsste man diese Feste doch schlichtweg ausfallen lassen und überhaupt kein christliches Fest mehr feiern.
Aber da kommt wieder der Punkt der Tradition ins Spiel. Von klein auf sind wir diese Feste gewöhnt, bemalen Eier und suchen am Ostersonntag nach dem Schokoladenhasen und warten an Heiligabend gespannt auf das Christkind und die Geschenke. Und das ist doch toll. Für mich als Erwachsener noch genauso wie es als Kind war. Und obwohl ich meinem Sohn keinen bestimmten Glauben mit auf seinen Lebensweg gebe, feiern wir genau diese Feste aus genau diesem Grund. Weil wir doch irgendwie Christen sind und weil es schon immer so war. Und weil Weihnachten zu feiern mit der Familie immer wunderschön ist. Das Datum steht, jeder hat Zeit und man kommt zusammen. Und natürlich ist es toll, etwas geschenkt zu bekommen (Alles andere wäre schlichtweg gelogen).
Weihnachten hat etwas Magisches. Das Schönste und Spannende ist in der Adventszeit die Vorfreude. Wenn man ein Kind ist, zieht sich die Zeit bis zur Bescherung ins Endlose. Wie Kaugummi. Kein Tag im Jahr ist so lang wie der 24. Dezember. Da half mir als Kind nur noch Fernsehen als Zeitvertreib.
Und nachdem ich euch jetzt meine Gedanken zu Religion und Tradition verraten habe, bin ich super gespannt auf eure Meinungen zu diesem doch nicht ganz einfachen Thema.
Liebe Grüße
Anke
2 Kommentare
Julia
22. Dezember 2016 at 9:59Liebe Anke,
ich verstehe dich gut. Wir leben ebenfalls all die wunderbaren christlichen Feste und genießen die Rituale, die mit dem Weihnachtsbaum etc. einhergehen. Gerade für unsere Kinder finde ich es wichtig und schön, dies weiterzuführen. Da wir selbst nicht glauben und auch kein Mitglied der Kirche sind (nicht mehr), gehen wir allerdings an Weihnachten nicht in die Kirche.
Unseren Kindern erzählen wir die Weihnachtsgeschichte trotzdem. Eine Geschichte von einer Familie in Not, die dringend Hilfe brauchte. So wie die vielen Flüchtlinge heute oder die Menschen in Aleppo. Das ist kinderleicht zu verstehen und reicht als Botschaft aus, finde ich.
Ich freue mich wie Bolle auf die Gesichter unserer Kinder unterm Weihnachtsbaum beim Geschenkeauspacken. Der Zauber von Weihnachten wird für mich nicht weniger, weil ich nicht an Gott und all das glaube, was dazugehört.
Mit adventlichen Grüßen aus Nürnberg!
Julia
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5. Januar 2017 at 19:29[…] Mama geht online: Über Weihnachten, Tradition und Glauben […]